Najeeb in der Bibliothek du Saulchoir, Paris (Frankreich).
Fotografie: Bozica Babic

Irak, Zitadelle von Erbil
(Weltkulturerbe; 2014 eingeschrieben)

Humanity is the most beautiful thing in this life. Not religion. So we should respect various thoughts and beliefs and work together to complete each other as a mosaic. This is beauty.
"Die Menschheit ist das Schönste in diesem Leben. Nicht die Religion. Also sollten wir verschiedene Gedanken und Glaubensrichtungen achten und zusammenarbeiten, um einander wie ein Mosaik zu vervollständigen. Das ist Schönheit."

Antike Schriftstücke und historische Fotografien werden vom Dominikanermönch Najeeb Michaeel seit über 20 Jahren in der Tradition des Klosters von Mossul konserviert, digitalisiert und zugänglich gemacht.

Als sich 2007 die Gefahr durch fundamentalistische Strömungen zuspitzte, plante er frühzeitig die Evakuierung der Archivalien, um sie über Monate hinweg in das 50 km entfernte Kloster in Karakoch zu transportieren. 2014 organisierte er von dort den erneuten Abtransport, gerade zwei Wochen vor dem Angriff der ISIS-Kämpfer. Die Dominikaner und andere Glaubensminderheiten flohen erst wenige Stunden vor der Eroberung.

Mit Weitsicht entwickelt Najeeb Handlungsstrategien in der Krisenregion: Die geretteten Objekte befinden sich heute in Erbil in einem Gebäude mit einer Flüchtlingsunterkunft, die er aufgebaut hat und betreut. Die christlichen und jessidischen Minderheiten werden hier in der Konservierung der Bücher unterrichtet. Durch die Pflege der Artefakte erhalten sie ihre kulturelle Identität und entwickeln eine neue Verbindung zu dem Weltkulturerbe Erbil als Refugium kultureller Vielfalt.

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